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Im ersten Blogbeitrag (vor über einem Jahr – happy birthday!) habe ich euch angekündigt, irgendwann mal mehr vom Laufen zu erzählen.  

Damals war es so, dass ich als ausgesprochene Nichtsportlerin in einer Weinlaune zum Abschluss unseres wunderschönen Freudenmoments beschlossen habe, beim nächsten Silvesterlauf mitzulaufen. Das hieß, ich musste in drei Monaten fit für einen Fünf-Kilometer-Lauf werden. Erstmal soviel: das hat funktioniert – bloß ist der Lauf ausgefallen und ich wäre auch verletzt gewesen. Überlastungserscheinungen im Fuß.  

Seitdem sind ein paar Jährchen vergangen und ich konnte an einigen anderen Läufen teilnehmen. 

Vor kurzem zum Beispiel waren wir mit dem nestwärme-Team beim Trierer Firmenlauf am Start. Zum vierten Mal konnten wir in diesem Jahr dabei sein – mit über 40 Kindern und Erwachsenen! Wir alle liefen mit ein und derselben Botschaft: Gemeinsam etwas bewegen. Die Verbindung untereinander und die Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit lösen sehr besondere Gefühle aus. Alle Läufer, aber auch die, die am Rande begeistert anfeuern, erzeugen eine wahnsinnige Energie. 

Auch Fine war in diesem Jahr wieder beim Kinder- und Jugendlauf angemeldet und fit genug, um ihren Startplatz wahrzunehmen. Mit ihr zusammen an offiziellen Läufen teilzunehmen ist unbeschreiblich. Es steht für so viel in unserem Leben und spiegelt unsere Verbindung wahnsinnig gut. Fine steht an vorderster Stelle und gibt an, wo es lang geht. Ich justiere die Richtung nach, bin ihr Motor. Wenn ich gerade keine Kraft habe, geht auch für Fine wenig. Andererseits ist aber gerade Fine es, die mich antreibt und mich erdet. Wir funktionieren einfach gut zusammen. Und es freut mich so sehr, wenn viele Zuschauer sie anfeuern und sich freuen, dass sie dabei ist. Sogar unser Arzt, der Fine seit ihrem zweiten Lebenstag im Krankenhaus zur Seite steht und jederzeit ein offenes Ohr für unsere Belange hat, stand auch hier zur Stelle und hat Fine lauthals bejubelt. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, weil es mir einfach ein gutes Gefühl gibt und mich darin bestärkt, dass wir nicht alleine dastehen. Wir sind gehalten von vielen Menschen um Fine herum, die alle ihr Bestes möchten. Was auch immer das ist – Fine gibt die Richtung vor. 

Und dann ist da noch die andere Seite des Laufens. Das alleine Laufen. Oder zumindest ohne Fine laufen. Selbst die Richtung zu bestimmen. Im eigenen Tempo unterwegs sein. Steinige Wege und Berge passieren, die mit Fine unmöglich sind. Mich frei fühlen. Ohne große Vorbereitung. Einfach die Laufschuhe anziehen und raus, los, weg. Den Wald hören, spüren, riechen. Frische Luft einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Im Takt sein. Im Takt mit mir selbst. Ein Fuß vor den anderen, wieder und wieder.  

Ich weiß nicht, warum mir das Laufen so gut gefällt. Weil ich es kann? Weil ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist? Weil ich mich auch in kurzer Zeit maximal auspowern kann? Weil ich mich kräftigen kann, um für die Pflege von Fine fit zu sein? Weil es auch mit Fine geht? 

Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Immer wieder in den 40 Jahren zuvor habe ich versucht zu laufen, aber nie so lange durchgehalten, bis es Freude gemacht hat. Ich konnte ja auch nicht wissen, dass es diesen Punkt gibt ????. 

Das nestwärme Laufteam beim Firmenlauf 2025 in Trier

Zu Beginn hat es auch diesmal wenig Spaß gemacht. Ich fand es furchtbar langweilig, an der Mosel entlang oder um den See zu traben. Nur der Ausblick auf den Silvesterlauf hat mich durchhalten lassen. Der Spaß fing erst an, als es weniger anstrengend wurde und ich neue Wege erkundet habe. In den Wald laufen und einfach darauf los, meiner Laune hinterher. Nicht nachdenken können, weil es gilt, sich auf den Weg zu konzentrieren. Plötzlich war das Feuer entfacht, so dass es jetzt nicht mehr ohne geht. Es ist eine Kraftquelle in meinem Leben, die nicht mehr wegzudenken ist.  

Ironischerweise war ich eben, nachdem ich die Lobeshymne auf das Laufen geschrieben habe, auf ein Ründchen draußen und es war schrecklich zäh. Nur gute Gesellschaft hat mich die Runde zu Ende bringen lassen. Aber ich weiß genau: beim nächsten Mal ist es wieder schön. Ganz sicher. 

Lauft ihr auch? Wenn nicht, probiert es gerne mal aus. Für die, die in der Trierer Umgebung leben, gibt es sogar einen nestwärme Lauftreff: Facebookgruppe – und außerdem die Möglichkeit, beim inklusiven Lauftreff mitzumachen, der einmal monatlich im Moselstadion stattfindet: Inklusiver Lauftreff

Oder habt ihr andere Hobbies, die euch kraftgebende Momente schenken? Immer her mit euren Ideen! 

Habt’s gut 

Anke 

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