Spatenstich für das Kinderhospiz ist erfolgt
Hallo, schön dass du reinschaust.
Wir sind noch ganz beseelt, denn am Freitag war es endlich soweit: Der Spatenstich für das nestwärme Haus und Kinderhospiz auf dem Petrisberg in Trier wurde ausgeführt. Das heißt: jetzt geht es endlich richtig los. Es wird gebaut! Wir sind mega aufgeregt und voller Vorfreude. Und natürlich dankbar. Dafür, dass wir das tun dürfen und können. Für die viele Unterstützung, die auch bei der Feierlichkeit um den Spatenstich erneut sichtbar wurde. Neben den Bauherren Nicole und Nick Reh und dem Architekten Monty Klepzig waren auch Schirmherrin Malu Dreyer sowie viele Familien, Nachbar:innen, Freund:innen, Spender:innen und Wegbegleiter:innen mit dabei.
Alle Kinder – ob mit oder ohne Beeinträchtigung – haben begeistert mitgemacht.. Aus dem „Erdhügel“ wurde nach dem Spatenstisch kurzerhand eine Rutschbahn gemacht, womit die Kinder gezeigt haben, was genau ein Kinderhospiz ist. Nämlich ein Ort, an dem sich Kinder wohlfühlen – ein Ort sie selbst und damit Kind zu sein, einfach zu spielen, Zusammen zu sein.
Ein Ort der Entlastung, Stärkung und der Freude entsteht
Doch was genau bedeutet das eigentlich? Zum Baubeginn möchten wir dir die wichtigsten Fragen rund um das das Kinderhospiz beantworten.
Was wird gebaut?
Kurz gesagt: Ein multifunktionales Haus mit verschiedenen Kinderpflege-, Kinderhospiz-, und Beratungsangeboten. Ein Rückzugsort, der Zeit gibt für Regeneration, das Kräfte sammeln und auch der Orientierung für Familien mit unheilbar kranken Kindern- und Jugendlichen – ein Ort für Erholung und Ruhepausen, für Begegnungen und Beratung.
Welche Angebote für Familien wird es konkret geben?
Das Haus wird mit insgesamt 10 wunderschönen liebevoll eingerichteten Zimmern ein stationäres Kinder- und Jugendhospiz sowie einen Wohnbereich für pflegintensive Kinder umfassen. Ergänzt wird dies durch Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige sowie viele Spiel und Bewegungsflächen für alle Kinder und das für alle Familien und Engagierte zugängliche Begegnungs-und Beratungszentrum. Ein Treffpunkt und Dreh- und Angelpunkt für viele nestwärme Aktionen und Aktivitäten, aus den Bereichen Resilienz, Empowerment und Jugend- und Sozialhilfe.
In einem zweiten Gebäude entsteht im nächsten Schritt eine ambulante Hospiz- und Palliativ-Wohngemeinschaft für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16-27 Jahren, die hier ein selbstständiges Leben außerhalb des Elternhauses erproben können. Natürlich können die WG-Bewohner:innen je nach Wunsch individuell von nestwärme begleitet werden – und natürlich sind sie Teil der nestwärme Gemeinschaft.
Die Angebote sind Familien aus ganz Deutschalnd zugänglich.
Wer baut das Haus?
Das Haus wird von Nick und Nicole Reh der Stiftung REHKIDS gebaut. Die Entwürfe stammen vom Architekten Monty Klepzig und sehen eine Nutzfläche von 3600 Quadratmetern vor. 2000 Quadratmeter davon sind für nestwärme reserviert, der Rest soll als barrierefreier Wohnraum vermietet werden.
Was sind die Vorteile für belastete Familien?
Das Besondere am nestwärme-Konzept ist, dass es die Familien mit einem ganzheitlichen, familiensystemischen Blick betrachtet. Es geht uns vor allem um wohnortnahe und alltagstaugliche Angebote für die Familien, um sie passend zu ihrer spezifischen Lebens- und Versorgungssituation und ihren individuellen Wünschen zu begleiten. Das bedeutet zum Beispiel eine hohe Betreuungskontinuität, schnelle und auch unbürokratische Handlungsoptionen bei Krisen, eine kurze Anreise und ein gutes Schnittstellenmanagement im vorhandenen regionalen Versorgungssystem.
Zudem werden auch die Digitalisierung und Assistenztechnologien in der Pflege und Begleitung ein wesentlicher Bestandsteil der Hospizangebote sein. Wir wollen die Chancen von assistierenden Gesundheitstechnologien (health-enabling technologies), Ambient Assisted Living (AAL), E-Health, Telemedizin und Telepflege (telemedicine, telecare, telehealth) mit den Familien und dem Team ausloten und nutzbar machen.
Auch die Architektur ist auf die Bedürfnisse der Familien zugschnitten und soll den Hospizgästen Privatsphäre, Sicherheit, Geborgenheit und Erholung zu bieten. Der „Nest“-Charakter des Hospizes wird bereits durch die nahezu runde Form des Gebäudes sichtbar, wobei das Begegnungs- und Beratungszentrum zum Quartier hin ausgerichtet und leicht zugänglich ist. So wird der inklusive Charakter des nestwärme-Hospizes gestärkt. Die Zimmer der Gäste bieten mit bodentiefen Fenstern und Loggia einen Blick auf das angrenzende Waldgrundstück und ein im Wohnbereich des Hospizes angelegter Innenhof bietet den weniger mobilen Gästen eine sehr private Zone im Außenbereich.
Warum macht nestwärme das?
In 25 Jahre Erfahrung mit betroffen Familien hat nestwärme einen großen Bedarf an ganzheitlichen, flexiblen und bedarfsgerechten Angeboten in der Großregion und darüber hinaus gesehen. Untermauert wurde dies durch eine Studie des Instituts für Sozialpädagogische Forschung (ism) zur Bedarfseinschätzung für ein Leuchtturmhaus zur Unterstützung betroffener Familien.
Als Vorreiter im Entwickeln von Innovationen zur Unterstützung von Familien setzen wir uns stets pragmatisch und langfristig für einen positiven Wandel der Gesellschaft und das Lösen sozialer Probleme ein. So haben wir uns auf den Weg gemacht, dieses neuartige Angebot zu schaffen.
Was kostet das alles?
Der Bau des Hauses ist finanziell durch die REHKIDS Stiftung gesichert – eine wertvolle und großherzige Leistung sowie ein einmaliges und nachhaltiges Geschenk, welches das das Ehepaar Reh den schwerkranken Kindern und Familien unserer Region macht .
Für die Wohn-, Funktions- und Therapieräume und deren Einrichtung benötigen werden mehr als zwei Millionen Euro benötigt.
So kostet zum Beispiel eine Duschliege etwa 6000 Euro, ein Pflegebett zwischen 8000 und 12.000 Euro. Die für jedes Hospizzimmer notwendigen Deckenlifter sind bis zu 25.000 Euro teuer. Entspannungsbad, Snoezelraum zur Entspannung und Verbesserung der sensitiven Wahrnehmung oder Bällchenbad müssen eingerichtet, spezielles Spielmaterial angeschafft werden.
Die Ausstattung muss bei Spezialfirmen bestellt werden, alles muss sehr hochwertig und stabil sein, auch um die Vorgaben für die Sicherheit zu erfüllen.
Wie wird das finanziert?
Ein Kinderhospiz braucht neben dem Gebäude und der Ausstattung auch eine nicht unerhebliche Summe an Vorlauf- und Entwicklungskosten. Wir sind unheimlich dankbar, dass der Trierische Volksfreund die Entstehung des Kinderhospizes mit Informationen und Aktionen begleitet und wir so viele Unterstützende und Spender:innen für das Projekt begeistern. Wir glauben ganz sicher, dass wir die Finanzierung dieser großen Aufgaben gemeinsam meistern werden.
Weil der regionale und multifunktionale Ansatz des nestwärme Hauses bundesweit einzigartig ist, wird es vom Bund gefördert. 300.000 Euro sind im Rahmen des Pilotprogramms des Bundesfamilienministeriums „Sterben, wo man lebt und zu Hause ist“ zugesagt. Dessen Ziel ist es, stationäre und teilstationäre Angebote der Hospiz – und Palliativversorgung auszubauen, weiterzuentwickeln und konzeptionell zu schärfen, auch im Bereich von Kindern und Jugendlichen. SWR Herzenssache e.V. fördert mit einer Anschubfinanzierung die Ausstattung und Gestaltung des Begegnungs- und Beratungszentrums, wofür wir sehr dankbar sind. Und auch die Stiftung RTL Wir helfen Kindern hat für das nestwärme Haus seine Hilfe zugesagt!
Der Rest wird über Spenden finanziert. Seit Dezember 2022 wurden bereit ca. 1.400.000 Euro für das Kinderhospiz gespendet .
Wann wird das nestwärme Kinderhospiz fertig sein?
Nachdem der Spatenstich nun erfolgt ist, kann der Bau endlich losgehen. Wir planen, dass die ersten Familien voraussichtlich ab Anfang 2026 die Angebote wahrnehmen können.
Wie kann ich unterstützen?
Du kannst das Kinderhospiz mit einer Spende unterstützen, entweder direkt online unter oder per Überweisung an das Sonder-Spendenkonto.
Volksbank Trier eG:
IBAN: DE24 5856 0103 0000 868686
SWIFT-BIC: GENODED1TVB
Du kannst dich zudem auch ehrenamtlich bei nestwärme engagieren. Schon jetzt. Informiere dich dazu gerne auf unserer Website oder schreibe uns eine Mail an engagieren@nestwaerme.org.
Puh, ganz schön viele Infos. Jetzt müssen wir erstmal durchatmen. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Meilenstein. Im wahrsten Sinne des Worts. Denn am 16. Juni ist die Grundsteinlegung. Wir halten dich auf dem Laufenden. Versprochen.
Liebe Grüße
Deine Sarah
